Die NetzWerkstatt einfallsreich: Leitbild

Die NetzWerkstatt einfallsreich ermöglicht vielfältige und selbstbestimmte Bildungsweisen für Kinder im Elementar- und Primarbereich. Das Ziel ist der Aufbau einer fachlich fundierten Förderung des schöpferischen Denkens und spielerischen Lernens durch bedeutungsoffene Materialien. Im Zusammenspiel von ästhetischer Erfahrung, wertschätzenden Dialogen und anregender Umgebung soll es Kindern ermöglicht werden, Phänomene in ergebnisoffenen Prozessen zu entdecken, elementare Zusammenhänge zu verstehen und ihre Ideen fantasievoll ausdrücken zu können. Um dieses Ziel zu erreichen, müssen pädagogische Strukturen, Prozesse und Ziele entwickelt werden, die sich an kindlichen Perspektiven und am Bildungsauftrag orientieren. In Anlehnung an die Reggiopädagogik geht es darum, Werte und Praktiken zu leben, die gemeinsames Handeln unterschiedlicher Akteure auf neue Weise ermöglicht. Bildung und Erziehung muss die Vielfalt und Andersartigkeit von Kindern wertschätzen, kritisches Denken fördern und Partizipation realisieren. Professionell gestaltete Pädagogik nimmt das ganze System in den Blick. Fachkräfte, Kinder und Eltern experimentieren, forschen und kommunizieren in Lerngemeinschaften.

In diesem Sinne verknüpft die NetzWerkstatt einfallsreich drei unterschiedliche Dimensionen: die Materialsammlung, das Netzwerk und das Werkstattprinzip. Im Einzelnen:

Sammlungen mit großen Mengen bedeutungsoffener Materialien aus Resten industrieller und handwerklicher Produktion ergeben ein sinnliches Anregungsfeld und fördern eine wertschätzende Haltung gegenüber materiellen Ressourcen. Vielfältige Formen, Farben und Werkstoffe ergeben Orte des Entdeckens und Staunens. Sie unterstützen das kreative Potenzial kindlicher Neugier und Fantasie. Damit bilden sie eine ideale Grundlage für Bildungs- und Lernprozesse wie etwa die ästhetische Bildung, das Sachlernen oder die Sprachförderung.

Lernende Netzwerke zwischen pädagogischen Institutionen bilden ein zukunftsorientiertes Bildungssystem. Forschung, Ausbildung und Praxis können sich wechselseitig anregen und interagieren, um eine nachhaltige Förderung kindlicher Bildung zu gewährleisten. In diesem Sinne arbeiten bei einfallsreich nifbe, Hochschule, Universität, Kunstschule, Kitas und Schulen zusammen, um die Praxis des selbsttätigen und spielerischen Lernens nachhaltig in den pädagogischen Systemen zu verankern.

Werkstattartige Umgebungen stärken das selbsttätige Lernen und machen das Gelingen von Bildung wahrscheinlicher. Pädagogische Fachkräfte werden dabei begleitet, pädagogisches Wissen zu erweitern und Haltungen zu verändern. Im Mittelpunkt stehen etwa Fragen danach, wie entdeckendes und forschendes Lernen sowie eine sensitive Begleitung nachhaltig ermöglicht werden kann. Bildungsprozesse müssen vor allem mehrdimensional verstanden und wertschätzend sichtbar werden, um die Selbstwirksamkeit und das Denken von Kindern und Erwachsenen zu unterstützen.  Entsprechend versteht sich die NetzWerkstatt einfallsreich als ein mehrperspektivischer Raum für die Anregung von Projekten mit Kindern, für die Weiterbildung und Begleitung von Fachkräften, eine nachhaltige Vernetzung und Dialog aller Beteiligten an unterschiedlichen Standorten.